Nachdem in der X-cReATED 01/08 bereits ein Test zur 8800 GT von Zotac zu lesen war, kommt diesesmal noch der Nachschlag zur Elitegroup N8800GT-512MX+
Die Geforce 8800 GT von Zotac stellte Merlin in Sachen Leistung und Preis durchaus zufrieden. Aber sie war ihm leider auch schlicht und einfach zu laut. Wer den Artikel noch einmal nachlesen möchte, kann dies in der X-cReATED 01/08 tun
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Elitegroup will vor allem den Punkt der Lautstärke elegant mit einer flüsterleisen Kühllösung umgehen:
Auf der Grafikkarte (die vom PCB her dem Standart entspricht) befindet sich statt dem mehr oder minder hörbaren Standart-Singleslot-Lüfter ein Artic Cooling Accelero S1.
Auf den ersten Blick fällt die schiere Größe des Kühlers auf - er lässt selbst große Dualslot-Kühler mit seinen Ausmaßen hinter sich.
Um die Leistung der Kühllösung zusätzlich zu verbessern, werden die sogenannten "Turbo-Modules" mitgeliefert, die einen sanften Luftstrom durch die Lamellen blasen. Die Lautstärke der beiden 80mm-Lüfter werden in diversen Shops mit 0.1 Sone angepriesen.
Die Grafikkarte selber wird auf Grund der guten Kühllösung natürlich nicht mit Standarttakt auf den Markt gebracht, sondern läuft mit einem Chiptakt von 650MHz, einem Speichertakt von 950MHz und einem Shadertakt von 1620Mhz deutlich flotter als das Standartmodell (Chip: 600 Mhz, Speicher: 900 Mhz, Shader: 1500 Mhz). In vielen Shops stehen im Datenblatt der Karte die Standarttaktwerte. Dies ist definitiv FALSCH. Die Karte ist vorübertaktet.
Zur Praxis:
Der Einbau der Grafikkarte dürfte ja jedem einigermaßen technikinteressierten PC-User kein Problem bereiten. Doch Vorsicht, bei der Elitegroup 8800 GT gibt es auf Grund des üppig dimensionierten Kühlsystems ein ernsthaftes Platzproblem im Tower!
Erstens braucht die Karte mit den beiden Power Modules 3 PCI-Slots! Die Standart-8800 GT's sind hier mit 1 Slot deutlich genügsamer.
Zweitens ist sie etwa 15 cm hoch (normale Grafikkarten schließen mit dem PCB ab und sind nicht höher als 12 cm) und 26 cm lang. Das ist wirklich richtig groß und ein ebensogrosses Problem, da viele Gehäuse zu schmal dafür sind!
Ich habe - zum Glück - nach dem Einkauf erfahren, dass sie nicht in mein Gehäuse passt.
Zum Glück? Bin ich bescheuert? Nein!
Wenn ich gesehen hätte, dass sie nicht reinpasst hätte ich sie nicht bestellt und mir ein womöglich schlechteres und gleichzeitig teureres Modell ausgesucht, das ohne Probleme in mein Gehäuse passt.
So aber habe ich jetzt erstmal mein Gehäuse unter die Lupe genommen und geschaut, ob ich nicht noch den einen Zentimeter, der mir fehlt, irgendwo herbekomme.
Und siehe da: Der große 25 cm Lüfter in der Seitenwand ragt freche 3 cm ins Gehäuse hinein! Das ist etwa 1 cm zu viel für die Grafikkarte. Also hab ich den Lüfter abmontiert und mal geschaut wie der so zusammengesetzt ist
Es stellte sich heraus, dass die 4 cm Breite des Lüfters regelrechte Verschwendung sind! Rotor und Nabe sind nur etwa 2 cm dick. Der Rest ist - LUFT!
Glücklicherweise wurden zur Befestigung des Lüfters an der Seitenwand Spacer verwendet; also einfach ca. 3 cm hohe, runde Plastikteile mit Gewinde, auf die der Lüfter geschraubt wird. Diese habe ich dann mit einem Messer um etwa 1 cm gekürzt. Der Lüfter schwebt jetzt also nicht mehr auf der Luft sondern liegt mit ganzer Fläche mit seinem Schutzrahmen auf dem Lüftungsgitter auf.
Die Befestigung klappt nach wie vor tadellos; der Gehäuselüfter hat noch immer etwa 2 mm (statt vorher 12 mm) Platz zum Lüftungsgitter und ich habe genug Platz für meine neue 8800 GT.
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Nachdem der Einbau erfolgreich hinter mir lag, hab ich die Karte auf Herz und Nieren getestet. Die Turbo-Modules sind das leiseste, was man in aktiv gekühlten Grafikkarten finden kann. Sie sind dennoch aus einem geschlossenen Gehäuse leicht hörbar - 0,1 Sone (wie im Datenblatt beschrieben) stimmen hier wohl nicht so ganz! Natürlich sind sie auch auf Maximaldrehzahl leiser als jeder Standartkühler!
Will man dennoch absolute Ruhe hat man zwei Möglichkeiten: Man lässt die Turbo-Modules weg. Das ist auch gar nicht mal so abwegig, ist doch der Kühler für eine passive Kühlung von der Geforce 8800 GT freigegeben!
Die zweite Möglichkeit ist das Anschließen an eine Lüftersteuerung. Mit 5 Volt laufen die Lüfter dann wirklich unhörbar. Schneller müssen sie auch gar nicht sein, weil sie nur ein laues Lüftchen durch die Lamellen fächeln sollen. Dies war dann auch die Maßnahme meiner Wahl. Die Temperaturen sind auf gutem Niveau und nur 4°C höher als auf Maximaldrehzahl der Lüfter. Wobei die Temperatur mit ca. 45°C im Idle noch dazu deutlich unter den Temperaturen mit dem Standartkühler liegen!
Die Leistung der Grafikkarte ist für mich völlig zufrieden stellend. Auf meinem System mit einer maximalen Auflösung von 1280 x 1024 habe ich es bisher noch nicht geschafft, ein Spiel zum Ruckeln zu bringen. Crysis, Bioshock oder Colin McRae laufen ohne Probleme! Im 3DMark 06 bringt mir die Karte bei einem Prozessortakt von 3,0 Ghz (Core Duo E4300) und 2 GB RAM (MDT; 830 Mhz) immerhin 11300 3D-Marks. Für ein sehr günstiges System wie meines ist das ein verdammt guter Wert!
Und jetzt kommt das fast beste an der Karte: Sie kostet bei vertrauenswürdigen Händlern wie E-Bug oder VV-Computer nur noch ca. 135 Euro zzgl. Versand.
Das ist High-End-Leistung zum Einstiegspreis! Ich bin mit der Karte äußerst zufrieden. Alle negativen Punkte die ich angebracht habe fallen nicht sehr ins Gewicht und sind mit ein bisschen bastlerischen Willen auch zu umgehen.
Nachdem die Geforce 9 bisher noch keinen Kaufgrund gezeigt hat bleibt die Elitegroup 8800 GT also eine klare Kaufempfehlung, für jeden, der mit dem Gedanken spielt, eine neue Grafikkarte zu kaufen!
Schandmaul